Robinienholz – das Tropenholz Europas

Die Spielplatzgeräte der Firma Ziegler Spielplätze sind aus einem besonderen Holz geschnitzt – aus dem Holz der Robinie (Robinia pseudoacacia), auch als Scheinakazie bekannt. Dieses Holz verwenden wir ausschließlich, da es resistent und haltbar ist.

Unter den europäischen Holzarten fällt das Robinienholz aufgrund seiner Widerstandsfähigkeit gegen abiotische und biotische Einflüsse besonders positiv auf. Es kann ohne Imprägnierung überall im Außenbereich eingesetzt werden. Es ist die beste Alternative zu Tropenholz und hält den härtesten Witterungsbedingungen stand, ohne dass sich Schimmel bildet.

Unter hiesigen Witterungsverhältnissen erliegt das Holz der Pappel beispielsweise nach zwei Jahren, das der Buche nach drei bis fünf, das Holz der Esche nach sieben, das der Lärche nach zehn und das der Eiche nach zwölf bis fünfzehn Jahren der Fäulnis. Das Robinienholz ist diesen Hölzern diesbezüglich weit überlegen. Es steht selbst bei schlechter Qualität im Durchschnitt mindestens 20 Jahre im Boden. (nach GÖHRE 1952) Im Freien hält Robinie bei Erdberührung 15 bis 30, ohne Erdberührung 60 bis 80 Jahre. Der Holzaufbau und die Holzinhaltsstoffen sorgen dafür, dass Robinienholz dauerhaft geschützt ist.

Der Robinienbaum wächst bis zu 25 Metern hoch und erreicht einen Stammdurchmesser von 60 bis 70 Zentimetern. Hauptsächlich ökologische Kriterien waren es, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts dafür sorgten, dass sich der Baum verbreitete.   Wegen des ausgeprägten Wurzelsystems verwendeten man den Baum unter anderem anfänglich dazu, Schutt- und Abraumhalden, Eisenbahndämmen und Straßenböschungen zu befestigen. Erst seit dem Zweiten Weltkrieg gewann die Robinie auch als Waldbaum für die Holzproduktion Bedeutung. Insbesondere in den südosteuropäischen Ländern wie Ungarn, Rumänien, Tschechien und der Slowakei wird Robinienholz angebaut und eingesetzt. Die ungarischen Vorkommen sind heute mit einer Aufforstungsfläche von etwa 320 00 ha und einem stehenden Vorrat von 40-42 Millionen m³ (1993) die größten in Europa. Insgesamt steht die Robinie nach Eukalypten und Pappeln mit nahezu zwei Millionen ha weltweit an dritter Stelle unter den Laubbäumen aus Plantagen. Die Anbaufläche vervielfachte sich in den letzten Jahrzehnten. In Deutschland befinden sich Dreiviertel der ermittelten Robinienanbauflächen in Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Die Robinie wächst schnell. Sie ist dank ihres festen Charakters schwer spaltbar, zäh und elastisch und besitzt ein gutes Stehvermögen. Die Werte für Druck-, Knick-, Zug-, Biegefestigkeit und die Elastizität liegen über denen aller anderen heimischen Holzarten. Auch unter dauerhafter und dauerhaft wiederholter Belastung beweist das Robinienholz seine enorme Festigkeit. Dynamischer Beanspruchung ist Robinienholz ebenfalls in höchstem Maße gewachsen. Das Holz ist extrem undurchlässig gegenüber Flüssigkeit und Gasen. Trotz der Undurchlässigkeit und einer hohen Rohdichte kann die Robinie zügig trocknen.  

Das Robinienholz ist geruchlos und besitzt eine hohe natürliche Resistenz gegen Pilze und Insekten. Dank seiner Härte und dem Wiederstand gegen Abrieb kommt ebenfalls der hohen Verschleißfestigkeit besondere Bedeutung zu.  

Aufgrund dieser zahlreichen Vorteile gegenüber anderen europäischen Hölzern setzt die Firma Ziegler Spielplätze im Outdoor-, aber auch Indoor-Bereich ausschließlich auf Robinienholz.   Dabei wird als erstes der Splint vom Holz entfernt und nur der härteste Kernholzteil verarbeitet. Die Robinie hat eine der schmalsten Splintholzzonen (1Zentimeter breit) und damit Kernanteile von 87% bei einem Stammdurchmesser von 30 Zentimetern und 96% bei 90 Zentimetern Durchmesser. Wird das Holz zum Spielplatzgerät, bedarf es keines gesonderten Schutzanstriches. Unbehandelt erhält die Oberfläche nach etwa einem Jahr eine natürliche silbergraue Patina. Mittels durchscheinender Lasuren kann die lebhafte Maserung des Holzes verstärkt und eine bestimmte farbliche Tönung angedeutet werden.  

Holz ist ein Material, das sich den Bedingungen seiner Umgebung anpasst und auf Veränderungen reagiert. Augenfällig wird diese Fähigkeit vor allem in längeren und wärmeren Trockenperioden, da es dann zu Rissen im Holz kommen kann. Diese Risse sind, wie bereits erwähnt, vergleichsweise gering und bilden sich nach Ende der Trockenperiode teilweise zurück. Risse sind aber nicht die (unerwünschte und lediglich in Kauf genommene) „Kehrseite der Medaille“; Risse im Holz sind vielmehr logische Folge und Konsequenz des Rückgriffs auf einen natürlichen Rohstoff. Und vor allem: Risse in senkrechten Standpfosten stellen keine Gefahr dar, was bei der Herstellung von Spielplatzgeräten eine wichtige Rolle spielt. Dies bestätigt der DIN Verbraucherrat in seiner Darstellung aus dem Jahr 1998.   Robinienholz besitzt gegenüber anderen europäischen Holzarten somit zahlreiche Vorteile. Unterm Strich ist Robinienholz ein verlässliches natürliches Material und eine Holzart, die zumindest in Europa ihresgleichen sucht. Nicht zuletzt macht Robinienholz auch optisch etwas her. Ein Robinienholz-Spielplatzgerät holt ein kleines Stückchen „natürliches Vergnügen“ ins Stadtbild.  

(Quellen: www.robinienholz.de, www.botanikus.de, www.bfafh.de; nach einem Artikel im Magazin „Freelounge“)

Holz-Resistenzklassen

Die Robinie ist die einzige in Europa kultivierte Holzart in der Resistenzklasse 1.
Resistenzklasse 1 – sehr dauerhaft 2 – dauerhaft 3 – mäßig dauerhaft 4 – wenig dauerhaft 5 – nicht dauerhaft
Holzarten Robinie Eiche, Eßkastanie, Thuja Douglasie, Kiefer, Lärche Roteiche, Fichte Buche, Pappel